VIA ist einer der Namen, die traditionell auf den zentralen Chipsätzen der PC-Mainboards zu finden sind. Seit der Übernahme von Cyrix ist VIA auch im x86-Prozessormarkt aktiv, mit dem Fokus auf kleine Systeme mit geringem Stromverbrauch. Das Unternehmen VIA weist einige Besonderheiten auf. Die Firma wurde 1987 in Kalifornien gegründet, siedelte 1992 aber nach Taiwan über. Ungewöhnlich für einen Chip-Hersteller verfügt VIA über keine eigenen Fabrikationsstätten. Das Unternehmen führt nur Forschung und Entwicklung der Chipsätze im eigenen Haus durch und vergibt die Fertigungsaufträge an Subunternehmen wie TSMC. VIA Technologies ist, wie die Mobilfunkmarke HTC, ein Teil der VIA Group.
Bekanntheit erlangte VIA mit dem Generationswechsel vom 486er zum Pentium bei den Intel CPUs Anfang der 1990er-Jahre. Die von Intel unter dem Codenamen P5 entwickelte Pentium CPU erschien 1993 mit dem Sockel 7. In diesen Sockel passte eine Vielzahl von CPUs, nicht nur von Intel, sondern auch von Anbietern wie AMD und Cyrix. Den Durchbruch schaffte die Chipfabrik allerdings erst, als Intel mit dem Pentium III bei der Speichertechnologie von SDRAM auf RAMBUS wechselte. Dies nahmen viele Mainboard-Hersteller zum Anlass, auf die VIA Chipsätze mit dem günstigeren SDRAM-Interface zurückzugreifen. Mit der Übernahme von S3 konnte VIA auch Grafikkarten in seine Motherboard-Chipsätze integrieren. VIA Produkte sind für den Endverbraucher nur selten direkt zu erwerben, meist sind sie Bestandteil von Markenprodukten anderer Hersteller, wie zum Beispiel die Chipsätze von Mainboards oder Einsteckkarten, beispielsweise USB-Controllern.