Netzwerk-HowTo: Das LAN richtig verkabeln

Netzwerk-HowTo: Das LAN richtig verkabeln

Der Datenverkehr, nicht nur in firmeninternen Netzwerken, sondern auch im eigenen Haus, also im heimischen Netzwerk, nimmt seit Jahren konstant zu. Zwar werden Wireless-Lösungen (WLAN) immer durchsatzstärker, doch ist in vielen Fällen für eine „festverkabelte“, also mit LAN-Kabeln realisierte Netzwerkinfrastruktur, unerlässlich. Um Ihnen unnötigen Frust zu ersparen, zeigen wir im folgenden Text, worauf bei der Netzwerkverkabelung und der dazugehörigen Planung, Verkabelung und Einrichtung eines LANs geachtet werden muss.

Der Anfang: Die Planung des Netzwerkes

Um einen möglichst schnellen Internetzugang zu ermöglichen, welcher hohe Down- und Uploadraten bietet, ist ein Breitband-Internetanschluss heutzutage Standard. Unterschiedliche Provider stellen diverse Zugangsarten zur Verfügung, welche meist auf bereits vorhandene Infrastruktur zurückgreifen. Hier stehen beispielsweise die Telefonleitung, TV-Kabel, Stromkabel (sog. Powerline), Satellitenantennen oder selten Glasfaserkabel zur Verfügung, wobei Breitbandinternet über die Telefonleitung aktuell den gängigsten Verbindungstypen darstellt. Vergleichen Sie die angebotenen Bandbreiten und Preise, um die für Sie ideale Lösung zu finden. Haben Sie sich für einen Provider und eine Zugangsart entschieden, sollten Sie sich überlegen, ob überhaupt ein kabelgebundenes Netzwerk nötig ist.

Falls sie generell kaum große Datenmengen transferieren wollen, ist möglicherweise ein Funknetzwerk (WLAN) die bessere Lösung, da hier auf zeit- und kostenintensive Planung und Einrichtung der Infrastruktur verzichtet werden kann. Entscheiden Sie sie sich für ein kabelgebundenes Netzwerk (LAN), sind die Anforderungen an die Netzwerkkabel ein besonders wichtiger Punkt bei der Planung. Die Qualität und Kategorie der Kabel kann über die Stabilität, Geschwindigkeit und Sicherheit des Netzwerkes entscheiden. Hier es sinnvoll, bereits in der Planungsphase festzulegen, welche Kriterien erfüllt werden müssen. Zusätzlich sollten in dieser Phase sämtliche benötigten Geräte wie ein Router, Switch, Patchpanel, Netzwerkdosen und Kabel erfasst werden.

Das richtige Kabel finden

Netzwerkkabel sind in diversen Ausführungen erhältlich. Vom bis zu 100 Meter langen Verlegekabel bis zum nur wenige Zentimeter kurzen LAN-Kabel ist alles möglich. Doch nicht nur in der Länge, sondern auch in den Spezifikationen (CAT) unterscheiden sich Netzwerkkabel. Nachfolgend finden Sie weitere Informationen zu den unterschiedlichen Kategorien. Zusätzlich geben wir Ihnen eine kompakte Übersicht über alles, was es zum Thema Patchkabel zu wissen gibt, in diesem Beitrag: Erfahren Sie mehr zum Patchkabel, der Verbindung Ihrer Netzwerkstruktur

Einen wichtigen und oft vernachlässigten Aspekt eines LAN-Kabels stellt die Schirmung dar. Nur eine qualitativ hochwertige Schirmung garantiert einen ungehinderten und stabilen Datenfluss. Es sind diverse Schirmungsarten im Einsatz welche, je nach Anforderungen an das Netzwerk oder der Länge der verwendeten Kabel, ausgewählt werden sollten. In diesem Artikel erklären wir ihnen die Unterschiedlichen Arten der Schirmung, deren Funktionsweise und Vor- bzw. Nachteile. Welche Unterschiede gibt es bei der Patchkabel-Schirmung?

Wie soll das Netzwerk aufgebaut sein?

Haben Sie sich in der Planung des Netzwerkes bereits überlegt, welche Komponenten Sie verwenden möchten, bzw. welche Infrastrukturelemente wie Router, Switches oder Patchpanels benötigt werden, machen Sie sich nun Gedanken, wie die einzelnen Geräte miteinander verkabelt werden sollen. Hier sind Grundrisspläne des Gebäudes sehr hilfreich. Alternativ reicht auch genaue Kenntnis über den Verlauf möglicherweise vorhandener Leerrohre und Kabelkanäle aus. In diesem Schritt entscheiden Sie auch, wo welche und wie viele Netzwerkdosen gesetzt werden sollen, um allen Geräten Zugriff auf das Netzwerk zu ermöglichen. Weiterhin Planen Sie die Standorte etwaiger Wireless-Zugangspunkte (Access Points), Repeater oder Range Extender, um eine ideale Signalabdeckung im angedachten Bereich zu ermöglichen.

Es geht an die Arbeit: Das Kabelziehen

Auf die richtige Länge bringen: Crimpen eines LAN-Kabels

Da Netzwerkkabel in vorkonfektionierten Längen erhältlich sind, erfordern individuelle Bedürfnisse ebenso individuelle Kabellängen. Wie Sie Ihre LAN-Kabel auf die passende Länge zuschneiden, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag: Wie crimpt man ein Patchkabel?

Verwenden Sie für das überbrücken großer Distanzen unbedingt Verlegekabel. Diese bieten durch eine besonders robuste Ummantelung den idealen Schutz für nicht zugängliche, also beispielsweise in Steigschächten verlegte Kabel. Um das Kabel zu ziehen, kleben Sie die Kabelenden mit Isolierband ab und ziehen Sie dann das Verlegekabel mit einem Dünnen Zugdraht bis an die gewünschte Stelle. Möchten Sie mehrere Kabel gleichzeitig verlegen, können Sie diese einfach an den Enden zusammenkleben und die Kabel dann durchziehen.

Eine Videoanleitung des YouTube-Kabels Der Elektriker:

Anbringen von Patch-Dosen

Nachdem Sie die Kabel gezogen haben, müssen die Kabelenden nun für das Netzwerk zugänglich gemacht werden. Falls Sie in der Planung Ihres Netzwerkes eine Unterputz-Verlegung der Patchkabel in Betracht gezogen haben, ist das Anlegen von (Aufputz-) Patchdosen eine elegante Lösung für die Verkabelung.Wie Sie eine Patch-Dose anlegen und worauf geachtet werden muss, zeigen wir Ihnen in folgendem Artikel: Wie wird eine Patchdose angelegt?

Zu guter Letzt: Anschluss und Funktionstest

Sind die Patch-Dosen angebracht und sämtliche Netzwerkkabel mit Geräten wie einem Router, Switch, Patchpanel oder Server verbunden, messen Sie im Idealfall die installierten Kabel und Dosen mit einem Kabelmesser. So können Sie eventuell vorhandene Funktionsfehler finden und ausbessern. Funktionieren sämtliche Komponenten ordnungsgemäß, bleibt nur noch das Verbinden der Endgeräte. Schließen Sie Ihren PC, Laptop (mit beliebigem Betriebssystem z.B. Windows oder Mac) oder Netzwerkspeicher mit einem Netzwerkkabel an die Dose, um das Gerät in das Netzwerk einzubinden. Alternativ können Sie nun natürlich auch ihre Wirelessgeräte mit dem WLAN verbinden. Ist alles richtig installiert, erhalten Sie nun von jedem verbundenen Gerät aus Zugriff auf das Netzwerk.

Fazit: Kein Ding der Unmöglichkeit und rasend schnell

Mit konsequenter und minutiöser Planung ist ein stabiles, erweiterbares und sicheres Netzwerk auch für weniger versierte Anwender realisierbar. Der Schlüssel zum Erfolg ist hier eine genaue Kenntnis der Anforderungen und eine präzise Übersicht über die benötigten Komponenten. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, steht Ihrer High-Speed-Netzwerkstruktur quasi nichts mehr im Wege.

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